Immobilienbesteuerung | Die steuerpolitischen Wahlprogramme der Parteien
Bundestagswahl 2025
Ein spezifisches Thema im steuerpolitischen Wahlkampf stellen regelmäßig die Positionen zur Immobilienbesteuerung dar. Nachfolgend findet sich ein Vergleich der aktuell vorliegenden Vorschläge.
CDU/CSU
Die Union setzt sich stark für die Förderung von Wohneigentum ein und möchte insbesondere Familien den Erwerb von Eigenheimen erleichtern. Ein zentrales Element ihres Programms ist die Einführung eines Freibetrags bei der Grunderwerbsteuer. Dieser soll bei erstmaligem Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums 250.000 Euro pro Erwachsenen und 150.000 Euro pro Kind betragen.
Weiter möchte die Union gezielt Anreize für günstige Mieten schaffen, indem der Werbungskostenabzug auch dann uneingeschränkt steuerlich gewährt werden soll, wenn die Miete unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Darüber hinaus soll der Wohnungsbau durch die Gewährung zeitlich befristeter Sonderabschreibungen sowie degressiver Abschreibungen gefördert werden.
Zudem plant die CDU/CSU eine Erhöhung der Freibeträge bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer, um die Übertragung von Eigenheimen steuerlich zu begünstigen. Dazu soll die Möglichkeit geschaffen werden, Kosten für energetische Sanierungen im Rahmen der Erbschaft- und Schenkungsteuer steuerlich abzusetzen.
SPD
Im Sinne einer größeren Steuergerechtigkeit plant die SPD, die Steuerfreiheit für Gewinne aus dem Verkauf von nicht selbst genutzten Immobilien im Privatvermögen nach einer Spekulationsfrist von zehn Jahren abzuschaffen. Dies soll spekulative Immobilienkäufe unattraktiver machen und langfristige Investitionen in den Wohnungsmarkt fördern.
Zudem setzt sich die SPD für eine Entlastung von Mieterinnen und Mietern ein, indem die Umlagefähigkeit der Grundsteuer auf die Mietparteien eingeschränkt wird.
Schließlich plädiert die SPD ebenfalls dafür, die persönlichen Freibeträge der Erbschaft- und Schenkungsteuer zu erhöhen, um das selbstgenutzte Familienheim einer Besteuerung zu entziehen.
Bündnis 90 / Die Grünen
Ein zentrales Anliegen der Grünen in Bezug auf die Immobilienbesteuerung ist die Schließung von Schlupflöchern bei der Grunderwerbsteuer durch sog. Share Deals. Demnach sollen entsprechende steuerliche Gestaltungen eingeschränkt werden.
FDP
Die FDP möchte, wie die Union, die Hürden für den Erwerb von Wohneigentum senken. Sie schlägt einen Grunderwerbsteuerfreibetrag von 500.000 Euro für die erste selbst genutzte Immobilie vor, der sich für Familien um weiter 100.000 Euro pro Kind erhöht. Die Erwerbsnebenkosten fremdgenutzter Immobilien sollen darüber hinaus steuerlich sofort abzugsfähig sein.
Fazit
Während sich CDU/CSU und SPD ausführlich mit der Immobilienbesteuerung auseinandersetzen, fallen die Positionen von FDP sowie den Grünen eher kürzer aus.
Eine Gemeinsamkeit von Union und Liberalen liegt in der geplanten Einführung grunderwerbsteuerlicher Freibeträge bei der erstmaligen Anschaffung selbstgenutzter Immobilien, um insbesondere Familien bei dem Erwerb eines Eigenheims zu unterstützen.
Der Kernaspekt der SPD liegt in der Abschaffung der Steuerfreiheit von Veräußerungsvorgängen nach Ablauf der Spekulationsfrist.
Stand: 09.01.2025